ÄSTHETIK DER ABWESENHEIT

Die Eigenschaften von Wasser boten sich an, um die Bildserie Flou weiterzuentwickeln und durch Unschärfe Raum für die Vorstellungskraft zu schaffen und mittels des pointillistischen  Duktus dieses Fliessen und Rauschen zu erzeugen. Richtung und Horizont sind dabei bewusst oft nur angedeutet, so dass man sich im Bild zu verlieren glaubt. Dadurch war es mir möglich die abstrahierte Spiegelung der Welt darzustellen ohne diese direkt Abzubilden. Ähnlich dem platonischen Höhlengleichnisses. Auf einer tieferen Ebene, die über die Abbildung hinausgeht, soll das Bild die Neugier des Betrachters wecken. Es soll aber auch in Widerspruch dazu ein Abtauchen in das Bild und eine Art stille Einkehr zu sich selbst erzeugen. Beim betrachten soll man sich im Bild verlieren können. Lebendigkeit und Stille im Einklang.

Farbgebung- und Aufbau

Beim Farbaufbau bin ich hier entgegengesetzt der klassischen Malerei vorgegangen. Dort beginnt man mit der warmen Tiefe (üblicherweise Sienna gebrannt) und geht Schichtweise über zu den kühlen Helligkeit. Für die Untermalung  verwendete ich eine kalte Tiefe (Caminblau dunkel) und ging über zu einer hellen Wärme.  Durch den pointillistischen Duktus entstanden vibrierende Strukturen, die ich manchmal mit grösserangelegten ruhigeren Flächen ergänzte um diese etwas zu brechen.

Wassermalen

Als ich begonnen habe mich mit dem Malen, also mit den visuellen Sinneswahrnehmungen von Wasser, zu beschäftigen, interessierten mich vorerst die Gesetzmässigkeiten, wie Struktur, Tiefenwirkung und das Verhalten von Glanz und Tranzparenz des Wassers. So begann ich das Wesen des Wassers auf meine Weise zu erforschen, indem ich reduzierte und mich von meiner Intuition leiten zu liess. Ich unternahm sozusagen den Versuch, das Wesen des Wassers in meine Welt zu übersetzten. Wasser und die Wolken darüber, die sich darin spiegeln wurden eins.